Kann ich meinen Nährstoffbedarf in der Schwangerschaft durch eine ausgewogene Ernährung komplett decken?

Nicht ganz. Bis auf Jod und Folsäure kann der Bedarf theoretisch über eine bewusste Auswahl an Lebensmitteln gedeckt werden.

Zu den kritischsten Vitaminen und Mineralstoffen für die gesunde Entwicklung Deines Babys zählen 100-150 µg Jod und 400 µg Folsäure. Um diesen Bedarf zu decken, musst Du auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.

Zudem steigt der Bedarf an Eisen, Zink und bestimmten Fettsäuren im Laufe der Schwangerschaft an.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt werdenden Müttern mindestens 200 mg DHA pro Tag zu sich zu nehmen. Dies kann durch 1-2 Seefisch-Mahlzeiten pro Woche erreicht werden, idealerweise mit fettreichem Fisch wie Makrele, Hering, Sardine oder Lachs. Falls Du keinen Fisch magst oder nicht so häufig essen möchtest, kannst Du über DHA angereicherte Lebensmittel (z.B. angereichertes Öl oder Margarine) oder Nahrungs­ergänzungsmittel wie beispielsweise Fischöl-Kapseln supplementieren.

Vitamin D, welches u.a. eine wichtige Rolle für die Knochenbildung Deines Babys spielt, kann zwar über Fisch, Margarine und Pilze aufgenommen werden, jedoch nur in einem deutlich geringerem Maße als über Sonnenlicht und entsprechende Präparate, falls ein ausreichender Aufenthalt in der Sonne bzw. im Freien nicht sichergestellt werden kann.

Manche Schwangere entwickeln einen Eisenmangel, der supplementiert werden sollte, wenn er nicht über den Verzehr von Fleisch, Fleischwaren und Fisch sowie pflanzliche Lebensmittel wie Vollkornprodukte oder dunkles Blattgemüse gedeckt werden kann. Hierfür werden regelmäßig Bluttests im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge gemacht.

Neben den bereits genannten Nährstoffen sind außerdem Kalzium, Vitamin A, Vitamin B Komplex, Vitamin C und E, Jod, Magnesium, Phosphor sowie Zink wichtig für Dich und die gesunde Entwicklung Deines Kindes.

Falls Du vegan lebst, benötigst du eine gezielte Nahrungsergänzung mit Mikronährstoffsupplementen (insbesondere Vitamin B12). Stimme Dich hierfür bitte mit Ernährungsberater:innen ab.

In vielen Nahrungsergänzungsmitteln für Schwangere sind teils unnötige und teils zu hoch dosierte Nährstoffe enthalten, daher ist auch hier der ärztliche Rat der beste Wegweiser, solltest Du auf Präparate zurückgreifen wollen.