Für Familie und Freunde von Müttern mit Gestationsdiabetes
Ein Schwangerschaftsdiabetes ist zwar kein Beinbruch, die Diagnose kann sich aber in den ersten Tagen schon einmal so anfühlen, da der Diabetes unerwartet und meist auch symptomlos um die Ecke kommt. Dein schwangerer Herzensmensch wird sich sehr wahrscheinlich erstmal Sorgen um ihr Baby (oder ihre Babies) machen und fühlt sich eventuell verunsichert oder ist traurig darüber, dass sie ihr Essverhalten nun ausgerechnet in der Schwangerschaft umstellen muss. Vielleicht fragst Du Dich, wie Du sie in dieser Zeit unterstützen kannst. Ein toller erster Schritt ist schon mal, dass Du Dich für das Thema interessierst und diesen Artikel liest.
Ein Schwangerschaftsdiabetes (auch Gestationsdiabetes oder Diabetes mellitus Typ 4 genannt) ist eine Störung des Zuckerstoffwechsels, die sich in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft, aufgrund von hormonellen Veränderungen entwickeln kann. Das Hormon Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse produziert und transportiert Zucker (Glukose) aus dem Blut in die Zellen, um den Körper mit Energie zu versorgen. Bei diesem Prozess senkt es den Blutzuckerspiegel. Eine Insulinresistenz führt dazu, dass das Insulin nicht mehr so effektiv wirken kann und mehr Zucker im Blut bleibt. Über die Nabelschnur gelangt der Zucker dann in den kindlichen Blutkreislauf und kann dort zu einem übermäßigen Wachstum und einem hohen Geburtsgewicht führen, was wiederum Komplikationen bei der Geburt nach sich ziehen kann. Außerdem besteht für Mutter und Kind die Gefahr, dauerhaft an Diabetes zu erkranken. Wenn Du Dich noch tiefgreifender mit dem Thema auseinandersetzen möchtest, habe ich in der Rubrik Diabetes die wichtigsten Infos zum Thema Schwangerschaftsdiabetes im Überblick zusammengefasst.
Höre der werdenden Mama zu
Wie bei den meisten anderen großen und kleinen Sorgen auch, hilft es der werdenden Mama sicherlich im ersten Schritt am meisten, wenn Du ihr einfach zuhörst, was sie gerade belastet und was ihre Sorgen sind. Du brauchst ihr an dieser Stelle keine Ratschläge mit Deinem erworbenen Wissen geben, das wird sie auch nicht von Dir erwarten. Außerdem gibt es hierfür ja den ärztlichen Rat und höchstwahrscheinlich die Beratung beim Diabetologen. Aber sie wird sich ganz bestimmt freuen, wenn sie erfährt, dass Du Dich schlau gemacht hast und so die von ihr erhaltenen Informationen besser einordnen kannst. Vielleicht wird sie sich beklagen, dass sie garnicht weiss, was sie jetzt noch essen darf, oder dass sie aktuell garnicht richtig satt wird. Doch so schwer ist es mit der Ernährungsumstellung nicht, wenn man ein paar einfache Regeln befolgt.
Koche ihr was leckeres
Gerade in der Schwangerschaft kann es einem sehr schwer fallen, nicht seinen Heißhungerattacken nachzugehen oder sich generell beim Essen zu zügeln. Gerade der Spruch “Du isst ja jetzt für Zwei” begegnete mir ständig, obwohl dieser längst überholt ist. Am Anfang kann es einem zwar so vorkommen, aber es ist keinesfalls so, dass der Genuss am Essen ab der Diagnose zu kurz kommt und man auf alles verzichten muss.
Schau Dich gerne mal auf meiner Rezeptseite um und überrasche Deine Freundin mit einer selbstgemachten Lasagne oder einem Beerenkuchen. Keine Sorge, falls Dir selbst das Kochen nicht so liegt, findest Du unter meinen Produktempfehlungen tolle süße und salzige Snacks, die garantiert auch dabei helfen, ihr eine Freude zu bereiten.
Führe sie zum Essen aus
Bei der Auswahl des Restaurants ist aber darauf zu achten, dass es ein paar Gerichte auf der Karte hat, die für Deine Freundin in Frage kommen. Schnitzel mit Pommes gehen leider genauso wenig wie klassische Pizza und Pasta oder Burger. Auch beim Asiaten ist Vorsicht geboten, da der weiße Reis ebenso wie viele der Soßen leider nicht gut für den Blutzuckerspiegel sind, da diesen Zucker hinzugefügt wurde. Nicht jede Speisekarte weist das direkt so aus. Na toll, denkst Du Dir jetzt bestimmt, da bleibt ja nicht mehr viel übrig. Doch das ist nicht ganz richtig. Am besten googlest Du mal nach Pizzerien, die Dinkel oder Buchweizen-Pizza anbieten, schaust auf der Karte nach Vollkornnudeln oder bringst eine Portion Vollkornreis mit, falls ihr zum Asiaten geht. Die meisten Restaurants haben den Vollkornreis zwar nicht auf der Karte, haben aber Verständnis, wenn man hier seinen eigenen mitbringt. So jedenfalls meine Erfahrung. Zur Not rufst Du einfach mal vorher an. In der indischen Küche wird übrigens weitaus seltener mit Zucker gekocht. Falls ihr keine große Auswahl an Restaurants habt, kann man auch einfach einen Salat bestellen, bitte aber unbedingt nachfragen, ob nicht Zucker in der Soße ist. Auch gedünstetes Gemüse und Fisch oder Fleisch (falls Deine Freundin sich nicht vegetarisch ernährt) ist auf so ziemlich jeder Karte zu finden.
Treibt gemeinsam Sport
Auch wenn Liebe durch den Magen geht, muss Dein Freundschaftsdienst aber nicht unbedingt mit Essen zu tun haben: ihr könnt auch gemeinsam etwas Sport betreiben. Hole sie zu einem langen Spaziergang ab, mache mit ihr eine Radtour, geht Schwimmen oder macht zusammen ein bisschen Aerobic. Eine Sporteinheit von 30 Minuten hilft nachweislich den Blutzuckerspiegel zu senken und gemeinsam werdet ihr den inneren Schweinehund super besiegen können.
Ich hoffe, dass ich Dir mit diesem Artikel gut weiterhelfen konnte. Falls Du noch andere gute Tipps hast, freue ich mich, diese zu sammeln hier auf der Seite zu veröffentlichen.