Zeit für Dich

Zeit für Dich

Wie ist das so als Mama

Konntet ihr Euch ausmalen, wie es sein wird, Mutter zu sein? Plötzlich verantwortlich für ein kleines, hilfloses Baby zu sein, das man abgöttisch liebt? Ich fand das in der Schwangerschaft sehr abstrakt. Auch wenn ich in der Zeit des Mutterschutzes, wo ich doch einige Zeit alleine verbrachte und meinen Alltag so ganz unabhängig gestalten konnte, viel darüber nachdachte, wie es sein wird – es kommt ja dann doch häufig anders als erwartet. Ich war schon immer gerne in Gesellschaft, brauchte aber auch immer meine Zeit für mich, um vor mich “herzuwurschteln” und meinen Alltag – zumindest teilweise – unabhängig zu gestalten. Daher hatte ich großen Respekt davor, wie es sein wird, nicht mehr einfach so “mein Ding” machen zu können und den Tag nach den eigenen Wünschen zu planen.

Die ersten Wochen mit Baby

Ich war überrascht, wie verhältnismäßig entspannt doch die ersten Monate mit kleinem Baby waren, nachdem ich mich von der Geburt erholt hatte. Durch den Kaiserschnitt war ich für zehn Tage recht “lahmgelegt” und hatte eine total tolle Unterstützung durch die Familie im Wochenbett. Mein Sohn wurde gewickelt und angezogen und ich wurde bekocht und musste mich um nichts außer mein Baby und meine Genesung kümmern. Dafür bin ich wahnsinnig dankbar, denn so konnte ich gut wieder zu Kräften kommen. Auch hatte ich großes Glück, dass das Stillen super klappte und mein Sohn auch so sehr entspannt war. Ich wusste eigentlich immer, wenn er satt war und mit ein paar Tipps von meiner Hebamme, haben wir auch die Bauchschmerzen in den Griff bekommen. Die Nächte waren easy, da mein Kleiner und ich beim Stillen immer direkt wieder einschliefen und so war ich tagsüber immer ziemlich erholt. Wir hatten da großes Glück, denn ich weiß heute auch wie anstrengend diese durchzechten Nächte sind, denn da machen wir gerade einiges mit. 

So, so müde

Hättet ihr gedacht, dass man in einer Nacht 40 mal geweckt werden kann? Ich nicht, aber genau das sagte der Fitness-Tracker meines Mannes letzte Woche. Ich glaube nicht, dass ich auch 39 mal wieder eingeschlafen bin, ich lag einfach so neben meinem erkälteten und zahnenden Kleinkind, das bitterliche Tränen weinte und hätte am liebsten mitgeweint. Wenn die Nacht der Horror war, ist leider häufig auch der nächste Tag im Eimer. Ein krankes, zahnendes Baby isst nicht gerne, fiebert, quengelt und stößt sich auch schneller mal den Kopf, um nur ein paar der unschönen Begleitumstände zu nennen. Das kann einem ganz schön an die Substanz gehen, wenn dieser Zustand ein paar Tage andauert. So viel Kaffee kann man garnicht trinken. Sollte man jedenfalls nicht. Wenn ich dann so müde bin, habe ich dann auch noch oft den Drang irgendwas ungesundes zu essen. Das führt dann natürlich auch nicht dazu, dass man sich vitaler fühlt, im Gegenteil. Da sich viele Leserinnen des Blogs gesunde Rezepte für die Zeit mit Schwangerschaftsdiabetes wünschen, bin ich aber stets dazu angehalten, frisch und gesund zu kochen und auch weiterhin möglichst auf Zucker zu verzichten. Das hilft mir enorm durch den stressigen Alltag mit Kleinkind zu kommen. 

Was tun gegen die Müdigkeit

Schlaf nachholen, wenn möglich. Aber das ist ja auch oft leichter gesagt als getan. Was mir an solchen Tagen hilft, ist ein ausgiebiger Spaziergang draußen. Das tut auch dem Baby gut und vielleicht schläft es ja dann doch im Kinderwagen noch mal ein oder kommt etwas zur Ruhe. Selbst wenn das Wetter kalt und regnerisch ist, ich fühle mich danach immer besser. Genauso hilfreich ist für mich Yoga, um mich wieder wacher und entspannter in meinem Körper zu fühlen. Das passe ich natürlich so ab, dass der Kleine entweder schläft oder von der Familie betreut ist. Ich versuche das Yoga für mich hoch zu priorisieren – höher als eine perfekt saubere Küche oder die zweite Ladung Wäsche zu machen. Die Küche sieht eh nach einem halben Tag wieder total chaotisch aus und der Kleine wird auch das nächste Essen wieder durch die Gegend pfeffern, also lieber versuchen das mit Gelassenheit zu nehmen. Sobald das gröbste erledigt ist, geht es also auf die Matte. Ohne mich zu stressen, wenn ich es doch mal ausfallen lassen muss. 

Meine Yogalehrerausbildung in der frühen Elternzeit

Als mein Sohn vier Monate alt war, entschied ich mich, eine Yogalehrerausbildung zu absolvieren  und mir so etwas Zeit nur für mich zu schenken. Und das war eine großartige Idee. Ich hatte die Möglichkeit etwas neues zu lernen, was nicht mit dem Mama-sein zu tun hatte und das tat mir richtig gut. Ich machte die Ausbildung in erster Linie auch nicht, um unterrichten zu können, sondern um meine eigene Praxis zu verbessern und mehr Hintergründe zu den einzelnen Asanas und ihre Wirkungen zu erfahren. Und auch um mal unter Leute zu kommen, denn durch die Coronabeschränkungen ist das auch viel zu kurz gekommen in der Zeit. Obwohl ich mit ganzem Herzblut Mama bin, brauche ich auch mal Zeit nur für mich, um wieder aufzutanken und meinem Sohn dann mit neuer Energie und Aufmerksamkeit begegnen zu können. Yoga ist bekanntlich die Verbindung von Körper, Geist und Seele und gibt mir wahnsinnig viel, wenn ich mich gestresst oder hilflos fühle. Die Ausbildung fand an den Wochenenden statt und wenn ich unterwegs war, kümmerten sich mein Mann und meine Schwiegermutter um den Kleinen. Das festigte die Bindung zwischen Vater und Sohn und ich habe mich, zumindest für ein paar Stündchen wieder in eine etwas andere Rolle begeben können. Natürlich habe ich den kleinen tierisch vermisst, aber es war auch total aufregend und ich habe stark von der Ausbildung profitiert. In den Pausen saß ich oft im Badezimmer und habe Milch abgepumpt, da ich zu der Zeit noch voll stillte. Aber das war alles unproblematisch. Auch körperlich hatte ich das Glück, dass ich bei allem mitmachen konnte. Ein Vorteil, den mir sicherlich der Auftrag mich aufgrund des Schwangerschaftsdiabetes mehr zu bewegen, beschert hatte. 

Finde etwas für Dich, womit Du Dich gerne beschäftigen möchtest

Sensibilisiere Dein Umfeld dafür, dass Du Zeit für Dich brauchst, dann kannst Du auch wieder mit mehr Energie Mama sein. So schön es auch ist, über Dein Kind zu schwärmen, oder Dir auch mal Luft zu machen, falls Dir alles zu viel ist. Wenn Du ein (neues) Hobby hast, hast Du noch mal was anderes zu erzählen, denn auch für Dich kann es langweilig werden, immer nur über Babythemen zu sprechen.

Es muss ja nicht unbedingt eine Yogalehrerausbildung oder etwas außer Haus sein. Aktuell gibt es so viele Online Kurse wie noch nie. Also lerne endlich die Fremdsprache, male oder mache ein Fernstudium, jetzt ist eine gute Zeit dafür und Du schaffst das! 

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